Wie pflege ich meine Sportkleidung richtig?

Die richtige Pflege deiner Sportkleidung ist entscheidend, um ihre Qualität und Funktionalität zu erhalten. In diesem Artikel erfährst du, wie du deine Sportbekleidung nachhaltig pflegen kannst, um ihre Lebensdauer zu verlängern und stets frisch und sauber zu halten. Und zum Schluss verraten wir dir, wie du wirklich hartnäckigen Mief los wirst (nein, nicht mit Wäschedesinfektionsmittel)!

10 Tipps & der ultimative Trick gegen Gerüche

Tipp 1: Direkt aus der Tasche nehmen

Nach dem Training solltest du deine Sportkleidung sofort aus der Tasche nehmen und waschen oder zum trocknen aufhängen, um feuchtigkeitsbedingte Gerüche zu vermeiden. Falls das nicht geht (ja, wir alle trainieren mal morgens vor dem Büro) kannst du auf kleine Hilfsmittel wie Trocknungs- und Erfrischungskissen zurückgreifen. Diese absorbieren Feuchtigkeit und sorgen dafür, dass sich weniger Gerüche bilden.

Tipp 2: Sportwäsche auf Links waschen

Bevor du deine Sportsachen in die Waschmaschine gibst, dreh sie am besten auf links. Das schützt das Material vor Abrieb und verhindert, dass Reißverschlüsse oder Knöpfe andere Kleidungsstücke beschädigen. Vergiss nicht, alle Reißverschlüsse und Druckknöpfe zu schließen. Sei besonders vorsichtig mit Klettverschlüssen und harten Materialien, wie bei Sportschuhen und Schienbeinschützern. Hier empfehlen wir dir unseren Tipp 3!

Tipp 3: Waschbeutel verwenden

Ja, klingt nach extra Aufwand, aber Kleidung und Umwelt werden es dir danken. Diese Beutel dienen als Barriere zwischen der Kleidung und der Trommel der Waschmaschine, wodurch der direkte Kontakt reduziert und das Material geschont wird. Sie helfen, den Abrieb von Fasern zu verringern, was die Lebensdauer deiner Sportbekleidung verlängert und die Freisetzung von Mikroplastik in die Umwelt reduziert. Es ist eine einfache, aber effektive Maßnahme, um sowohl deine Kleidung als auch die Umwelt zu schonen. Waschbeutel, die in unterschiedlichen Größen erhältlich sind, sind besonders für Kleidungsstücke aus Polyester, Nylon oder Hybridmaterialien nützlich, die häufig in Sportkleidung verwendet werden.

Es gibt spezielle Waschbeutel, die das abgeriebene Mikroplastik filtern und so verhindern, dass die Umwelt noch mehr belastet wird. 

 

Tipp 4: Richtiges Waschmittel für deine Sportkleidung

Am besten verwendest du ein flüssiges Feinwaschmittel, um die Fasern deiner Sportkleidung zu schonen. Halte dich dabei an die Mengenangaben des Waschmittel-Herstellers, denn bei Sportkleidung gilt: weniger ist mehr. Spezielle Sportwaschmittel sind in der Regel nicht nötig, außer bei Funktionsmembranen in Outdoor- und Skibekleidung.

Weichspüler und Bleichmittel sind tabu, denn Funktionsmaterialien und Membranen reagieren hier äußerst sensibel. Weichspüler setzt sich in die Fasern und schadet der Funktionalität, Bleichmittel ist viel zu harsch für diese Spezialfasern!

Tipp 5: Die Temperatur für deine Sportkleidung

Wasch deine Funktionskleidung bei niedrigen Temperaturen zwischen 20 und 40 Grad. Bei modernen Waschmitteln sind diese Temperaturen ausreichend, um Schmutz und Bakterien zu entfernen, während du gleichzeitig Energie sparst. Höhere Temperaturen helfen nicht besser gegen Gerüche und schaden zudem den Fasern.

Tipp 6: Materialien deiner Sportkleidung beachten

Die Pflege deiner Sportbekleidung hängt natürlich auch vom Material ab. Hier sind spezifische Pflegehinweise für verschiedene Materialien. Eins gilt für alle: Weichspüler ist tabu.

  • Polyester: Häufiges Waschen bei niedriger Temperatur, um Gerüche und Schweiß zu entfernen. Am besten an der Luft trocknen lassen, um die Fasern zu schonen.
  • Lyocell: Schonend waschen bei niedriger Temperatur. Kein Weichspüler verwenden, um die Fasern nicht zu beschädigen. Zum Trocknen flach auslegen.
  • Baumwolle: Kann heiß gewaschen werden, Trocknergeeignet, aber auf niedrige Temperaturen achten, um Einlaufen zu vermeiden.
  • Elasthan: Schonend waschen bei niedriger Temperatur. Nicht Bügeln, um die Elastizität nicht zu verlieren. An der Luft trocknen lassen.
  • Merinowolle: Merinowolle ist von Natur aus geruchsarm. Deshalb reicht oft einfaches Lüften, um Frische zu erhalten. Viele Sporttextilien aus Merinowolle müssen außerdem nicht extra im Wollwaschgang gewaschen werden. Ob du dein Shirt einfach in die Maschine werfen darfst steht in der Regel im Etikett.

Wenn das Gefühl aufkommt, dass die Wäsche nicht sauber ist greifen viele zu Wäschedesinfektionsmittel und Hygienespüler. Das Problem sitzt aber meistens in der Maschine selber: Hier sammeln sich Bakterien an, die Gerüche in der Wäsche verursachen können. Deshalb würden wir dir statt Hygienespüler eine regelmäßige Trommelreinigung empfehlen: Einfach alle 14 Tage das Kochwäscheprogramm wählen und die Maschine leer laufen lassen. Das tötet alle Bakterien in der Maschine und sorgt für nachhaltige Sauberkeit.

Tipp 7: Sport-BH waschen

Beim Sport-BH scheiden sich die Geister: einerseits sollten alle Textilien die in so engem Kontakt mit der Haut sind nach jeder Trainingseinheit gewaschen werden, denn dein Schweiß (genauer gesagt die Salze darin) greift die Funktionsmaterialien an und kann deren Funktionalität beeinträchtigt. Andererseits schadet zu häufiges Waschen der Integrität des BHs. Unser Vorschlag: Nimm den BH nach dem Training mit in die Dusche und spüle ihn mit ein bisschen Shampoo aus. So wirst du den Schweiß los und schonst gleichzeitig den BH. Nach 3 bis 4 Trainings kannst du ihn dann in die Maschine geben - gerne im Wäschenetz!

Tipp 8: Sportkleidung im Trockner?

Die meisten Sporttextilien sollten nicht in den Trockner. Die hohen Temperaturen können die Materialien beschädigen und die weitere Bewegung sorgt für mehr Faserabrieb - deine Kleidung sieht schneller alt und abgenutzt aus.

Materialien wie Elasthan und bestimmte Funktionsgewebe müssen an der Luft getrocknet werden, um ihre Form und Elastizität zu bewahren. Das gleiche gilt für Wolle und Econyl. Baumwollstoffe hingegen sind meist Trockner geeignet, solange niedrige Temperaturen eingestellt werden, um Einlaufen zu verhindern. Ein Schonprogramm im Trockner kann ebenfalls dabei helfen, deine Sportkleidung zu schützen und ihre Lebensdauer zu verlängern.

Tipp 9: Turnschuhe in der Waschmaschine waschen?

Sportschuhe sollten so selten wie möglich gewaschen werden, denn jeder Waschgang belastet die Struktur und den Klebstoff, der die einzelnen Schichten zusammenhält. Wir empfehlen dir auch hier Trocknungs- und Erfrischungskissen, die du direkt nach dem Training in die Schuhe legst. Falls sich doch mal unwillkommener Geruch breit macht: Fülle Vodka und Wasser im Verhältnis 1:1 in eine Sprühflasche und sprüh deine Schuhe innen gründlich ein. Keine Sorge, der Geruch nach Alkohol verfliegt - und mit ihm der Mief!

Wenn du deine Schuhe doch in der Maschine waschen möchtest, wähle das Wollwaschprogramm mit sehr niedriger Schleuderdrehzahl und verwende ein Feinwaschmittel – auf keinen Fall Weichspüler! Lege ein paar große Handtücher oder Bettwäsche dazu, damit die Schuhe nicht unkontrolliert in der Maschine herumwirbeln. Sowohl deine Schuhe als auch die Trommel werden es dir danken. Zum Trocknen stopfst du die Schuhe mit Zeitungs- oder Küchenpapier aus, das du alle paar Stunden wechselst. Stelle die Schuhe nicht direkt auf die Heizung, da dies dem Klebstoff schaden kann.

Tipp 10: Deine Sporttasche reinigen

Natürlich muss auch unsere Tasche gelegentlich gereinigt werden. Um unangenehme Gerüche zu vermeiden, lüfte deine Sporttasche nach jeder Nutzung. Die Verwendung von Trocknungs- und Erfrischungskissen kann ebenfalls helfen, Gerüche zu verhindern. Hier kannst du auch unseren Wodka-Trick anwenden. Nachhaltiger Tipp: Kennst du die kleinen Silica-Gel-Beutel, die oft in Schuhkartons zu finden sind? Sie sind ideale Helfer für eine trockene, geruchsfreie Sporttasche!

Zur Reinigung reicht es meist aus, die Tasche von Hand mit einem feuchten Tuch und etwas milder Seife zu säubern. Drehe die Tasche auf links, wische sie aus, spüle mit klarem Wasser nach und lasse sie auf links trocknen.

Sollte eine Wäsche erforderlich sein, entferne zunächst alle Riemen und Ösen, um Beschädigungen während des Waschvorgangs zu vermeiden. Drehe danach die Tasche auf links, um die Außenseite zu schützen, und stecke sie in einen Wäschesack, der als zusätzliche Schutzhülle dient. Die Kleinteile, wie zum Beispiel abnehmbare Schnallen oder Kordelenden, können ebenfalls in einem kleinen Wäschesack mit in die Maschine gegeben werden, um sicherzustellen, dass sie nicht verloren gehen oder die Maschine beschädigen. Verwende ein schonendes Wollwaschprogramm und Feinwaschmittel, um das Material zu schonen, und stelle die niedrigste Drehzahl ein, um ein Verziehen oder Beschädigen der Tasche zu vermeiden. Nach dem Waschen lasse die Tasche auf links trocknen, am besten in einem gut belüfteten Raum, aber vermeide direkte Sonneneinstrahlung oder das Trocknen auf der Heizung, um Verformungen zu verhindern. Schüttele die Tasche alle paar Stunden, damit sie gleichmäßig trocknet und ihre ursprüngliche Form behält.

Unser Geheimtipp: Natron gegen den hartnäckigsten Mief

Keine Sorge, wir waren alle schon mal an dem Punkt: Das heißgeliebte Shirt mieft und mieft und mieft. Nichts hilft mehr, das Shirt kommt genauso stinkig aus der Maschine, wie man es reingegeben hat. Spätestens beim Tragen "aktiviert" die Körperwärme den unangenehmen Duft. Und zu allem Überfluss überträgt er sich auch noch auf die anderen Kleidungsstücke der Wäscheladung... Unser ultimativer Geheimtipp nach vielen Versuchen: Natron! Wir geben zu jeder Sportwäsche 2 Esslöffel Natron direkt mit in die Trommel. Nach ein paar Wäschen lösen sich selbst hartnäckige Gerüche und die regelmäßige Anwendung beugt neuem Mief vor. Natron findest du in der Drogerie oder auch als größere Packung online.

Fazit

Mit diesen Tipps bleibt deine Sportkleidung länger frisch und funktional: Wasche sie nach jedem Gebrauch mit einem milden Waschmittel und vermeide Weichspüler, der die Fasern beschädigen kann. Trockne sie an der Luft anstatt im Trockner, um die Lebensdauer zu verlängern. Nachhaltige Pflege ist nicht nur gut für deine Kleidung, sondern auch für die Umwelt, da sie den Energieverbrauch und die Freisetzung schädlicher Chemikalien reduziert. Indem du diese einfachen Schritte befolgst, kannst du sicherstellen, dass deine Sportkleidung länger hält und dabei auch noch umweltfreundlich handelst.

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